Hier geht es um Gefühle!

Nennen Sie es nicht Kunstpelz. Dieser lange Mantel mit dem gut ausgerichteten Revers, dieses Cape mit Stehkragen und asymmetrischem Verschluss. Diese Winterjacke mit der perfekten Weite. Es stimmt, sie sehen aus wie Pelz, aber sie wollen ihn nicht nachahmen. Die Mode soll heute vor allem authentisch sein und den Geist der Zeit in Stil übertragen. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber mir geht es vor allem um die Haptik.

Ich möchte weiche Stoffe, die mehr sind als mich einzukleiden. Sie sollen sich an mich schmiegen, mich einkuscheln, vielleicht auch mich beruhigen. Ich will keine Imitate eines Statussymbols vergangener Zeiten, in dem ich mich nicht wiederfinde. Ein flauschiger Mantel soll mir vor allem ein Übermaß an Gefühlen bieten, ein Streicheln meiner Haut, das irgendwie bis in meine Seele dringt.

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Plüsch-Optik

So heißen die Stoffe, die unserer Haptik schmeicheln. Sie sollen sorgfältig verarbeitet und von hoher Qualität sein, sonst gelingt das Spiel nicht, und sie wärmen die Knochen, aber nicht das Herz. Dass sie Wärme spenden, versteht sich von selbst, diese Materialien halten unsere Körpertemperatur aufrecht, und dank ihrer Atmungsaktivität sorgt die Luftzirkulation für Wärme. Es gibt noch mehr und hat mit unserem eher uneingestandenen Wunsch zu tun, uns noch einmal wie ein Kind zu fühlen.

ch kann mich nicht genau an die Umarmungen meiner Mutter erinnern, es ist mehr ein Gefühl, ein Bauchgefühl und nicht rational, wie schön es war, sich ihr hinzugeben, ihren beruhigenden Atem zu hören, den guten, frischen, friedlichen Duft ihrer Haut aus nächster Nähe zu riechen.

Heutzutage halten wir alle unsere Gefühle etwas zurück

Oft haben wir Angst, den anderen zu nahe zu kommen oder dass die anderen uns liebevoll zu nahe kommen, was einerseits wunderschön ist, aber uns andererseits verlegen macht.

Flauschige Stoffe bringen uns augenblicklich das Gefühl einer sanften Umarmung zurück. Ist es nicht schön, an einem grauen und windigen Mittwoch in eine superweiche Winterjacke zu schlüpfen? Und ach! vielleicht gibt es ja auch noch eine mit Kapuze und dann Tschüss! wir ziehen sie über den Kopf und für einen Moment scheint aller Kummer der Welt weit weg.

Ja, flauschig = leicht beschaffte Streicheleinheiten, unter einer Bedingung: vergessen wir nie die Liebkosungen durch andere Menschen, denn sie sind noch schöner, mit rotglühenden Wangen und klopfendem Herzen.

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Cristina Manfredi: Wer hinter dem New Fashion Journal von Marina Rinaldi steckt

Sie ist gebürtige Bielleserin und Wahl-Mailänderin und arbeitet als Mode-, Lifestyle- und Gesellschaftsjournalistin mit jeder Menge guter Laune. Sie arbeitete als Tageskolumnistin für Milano Finanza Fashion und wechselte dann zu Vanity Fair, was sie aufgab, um sich mehr Zeit für persönliche Projekte, das Schreiben, den Tango, das Laufen und ihre geliebten Katzen zu nehmen. Heute schreibt sie für Vanity Fair, L’Officiel, Marie Claire und Style Magazine, das Monatsmagazin des Corriere della Sera.